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Bundesweite studentische Initiative für nachhaltige & zukunftsfähige Mensen.

Wissen über nachhaltige Ernährung

Was ist die Planetary Health Diet (PHD)?

Illustration eines Tellers auf grünem Hintergrund, in zwei Hälften geteilt. Links eine Vielzahl von Gemüse, rechts eine grafische Aufteilung der Lebensmittelgruppen, darunter Vollkorn, stärkehaltiges Gemüse, Milchprodukte, tierische und pflanzliche Proteine, ungesättigte Pflanzenöle und zugesetzter Zucker.
Bild: The EAT-Lancet Commission on Food, Planet, Health, bearbeitet von MENSArevolution

Eine der Kernforderungen der MENSArevolution ist die Gestaltung des Speiseplans in den Mensen nach der Planetary Health Diet (PHD), die nicht nur die Gesundheit der Menschen, sondern auch die des Planeten berücksichtigt. Dabei soll die Ernährung global so gestaltet werden, dass die planetaren Grenzen u.a. in Bezug auf Klimawandel, Landnutzung & Biodiversität langfristig nicht überschritten werden.

Was ist die Planetary Health Diet?

Die PHD wurde von 37 Wissenschaftler*innen der Eat-Lancet-Kommission der EAT Foundation erstellt, die aus 16 Ländern kommen und unterschiedliche fachliche Hintergründe haben, z.B. in Ernährungs- & Klimawissenschaften. Das Ergebnis dieser interdisziplinären Zusammenarbeit ist die PHD, mit der es möglich sein soll, die wachsende Weltbevölkerung langfristig, sicher, nachhaltig & gesund zu ernähren Im Moment erarbeitet die EAT-Lancet-Kommission 2.0 ein Update der PHD.

Wie sieht die Ernährung nach der Planetary Health Diet aus?

Die PHD sieht eine Kalorienzufuhr von 2500 kcal pro Tag vor und besteht zum Großteil aus einer pflanzenbasierten Diät. Wenn sich die gesamte Menschheit nach dieser Diät ernähren würde, dann könnte unsere Umwelt geschont und gleichzeitig das 1,5 Grad-Ziel im Ernährungssektor eingehalten werden.

„Die Umstellung auf gesunde Ernährung bis 2050 erfordert erhebliche Umstellung der Ernährung. Der weltweite Verbrauch von Obst, Gemüse, Nüssen & Hülsenfrüchten wird sich verdoppeln müssen, und der Verbrauch von rotem Fleisch & Zucker muss um mehr als 50% reduziert werden. Eine Ernährung, die reich an pflanzlichen Lebensmitteln ist und weniger tierische Produkte beinhaltet, bringt sowohl eine bessere Gesundheit als auch Vorteile für die Umwelt.” – Prof. Walter Willet

So beginnt der Summary Report der EAT-Lancet-Kommission und bringt den Aufbau der PHD sehr gut auf den Punkt.

Auf dem Beitragsbild ist eine ungefähre Verteilung der Lebensmittelgruppen zu sehen. Spannend ist dabei, dass man sich nicht komplett pflanzenbasiert ernähren muss, um klimafreundlich und zukunftsorientiert zu handeln.

Empfohlen werden pro Tag mind. 5 Portionen Obst & Gemüse, 1-2 Portionen Hülsenfrüchte sowie 1-2 Portionen Nüsse & Öle mit ungesättigten Fettsäuren.

Die Aufnahme an tierischen Produkten ist jedoch minimal: Rotes Fleisch sollte höchstens 1x pro Woche, Geflügel & Fisch max. 2x pro Woche konsumiert werden. Auch Milchprodukte sollten nur selten konsumiert werden, als Richtwert dient ca. 1 Glas Milch pro Tag oder eine äquivalente Menge an Joghurt oder Käse. Die PHD ist somit perfekt geeignet für Flexitarier*innen. Gemäß der PHD kann aber auch gänzlich auf tierische Produkte verzichtet werden.

Des Weiteren birgt die Diät auch gesundheitliche Vorteile: laut den Expert*innen könnten pro Jahr circa 11 Millionen vorzeitige Todesfälle durch ernährungsbedingte Erkrankungen verhindert werden.

Was bedeutet das für die Mensen?

Mit der Mensarevolution fordern wir einen Speiseplan, der sich an der PHD orientiert. Fleisch muss dabei nicht unbedingt ganz aus dem Speiseplan gestrichen, aber massiv reduziert werden. Es muss ein vielfältiges & überwiegend veganes Angebot geschaffen werden, das klimafreundlich ist und eine ausgewogene und gesunde Ernährung gewährleistet.

Auf unsere Initiative hin hat der Dachverband der 57 Studierendenwerke, das Deutsche Studierendenwerk (DSW), auf ihrer Mitgliederversammlung im Dez. 2023 mit großer Mehrheit beschlossen, "dass für uns als Studenten- und Studierendenwerke die Empfehlungen der Planetary Health Diet bei unserer Speiseplangestaltung eine wichtige Rolle spielen", denn sie sind sich ihrer "besonderen Verantwortung bezüglich gesunder, nachhaltiger und klimagerechter Ernährung bewusst". Mehr dazu in unserem Blogpost oder in der offiziellen DSW-Pressemitteilung Studierendenwerke bauen nachhaltige Ernährung in ihren Mensen aus.

Weiterführende Links

  1. Official Website of the EAT-Lancet Commission on Food, Planet, Health
  2. Summary Report "Food Planet Health" of the EAT-Lancet Commission (PDF, 32 Pages)
  3. Ernährung im Kontext von Planetary Health der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG)
  4. Einordnung der Planetary Health Diet durch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE)
MENSArevolution

Veröffentlicht

31. Oktober 2024